Glasmalerei in der Trierer Stadtbibliothek
Zu den Kostbarkeiten der Stadtbibliothek Trier gehört neben Handschriften, Frühdrucken und Barockgloben auch eine Sammlung von 55 Glasmalereien. Die Stadtbibliothek will diese nun erstmals mit Farbabbildungen vollständig vorstellen und erklären. Die Sammlung entstand nach der Säkularisation von Klöstern und Stiften durch die französische Regierung um 1801. Sie enthält außerdem Kabinettscheiben, die sowohl in Schlössern als auch in adligen und bürgerlichen Häusern zur Repräsentation und als Schmuck vor die Fenster gehängt wurden. Ihre Bedeutung liegt in ihrem Umfang und in ihrer geschlossenen Herkunft. Denn sie alle stammen aus dem „Trierer Land“, dem Herzogtum Luxemburg und dem Rheinland (Köln.)
Die älteste Glasmalerei aber zeigt den Echternacher Abt und den Heiligen Willibrord um 1490. Fünf zusammengehörige Wappenscheiben der Familie Henn drücken berechtigten Familienstolz aus. Denn drei „Hennen“ erlangten Abtswürden der bedeutenden Trierer Benediktinerklöster. Außerdem sind biblische Szenen wie die Verkündigung an Maria oder die Anbetung der Hl. Drei Könige, auch noch heute ansprechend. Diese sind teilweise nach Art niederländischer Kupferstiche erhalten. Unter den Heiligen sind der in Trier verehrte Apostel Matthias oder der Jesuitenmissionar Franz Xaver zu nennen. Somit entsteht ein Kaleidoskop zur Kultur- und Frömmigkeitsgeschichte in drei Jahrhunderten.
124 Seiten, Broschüre mit farbigen Abbildungen
14,8 x 21 cm
ISBN 978-3-7902-0514-5