Der dritte Band der „Kostbarkeiten der Stadtbibliothek Trier“
Dieser stellt den „Trierer Äsop“ vor, eine reichlich illustrierte Handschrift aus der Zeit um 1380. Der Kodex enthält illustrierte Ausgaben der Fabeln des Äsop und des Avian. Diese liegen jeweils in mittelalterlichen Bearbeitungen vor, sind aber außerdem alle mit knappen Ausarbeitungen versehen. Text und Illustrationen verweisen auf eine Verwendung im Bereich der Schule. Man vermutet, dass der Kodex im Unterricht der Trierer Abtei St. Matthias eingesetzt wurde, wo er auch entstanden sein könnte.
Die Fabeln des Äsop gehören der Rezension des „Romulus“ an. Sie repräsentieren den ältesten vollständig erhaltenen Überlieferungsträger dieser Rezension aus dem Mittelalter. Die Trierer Handschrift fällt zudem in eine Phase starker Überlieferung des Äsop. Zahlreiche Handschriften und Inkunabeln aus Trierer Klöstern bezeugen eine intensive Rezeption des Textes im 14. /15. Jahrhundert. Sie liegt sowohl in Versform wie in Prosa vor, wurde kommentiert oder glossiert, und wohl als reine Textausgabe genutzt, als auch mit Illustrationen versehen. Darüber hinaus dokumentiert der „Trierer Äsop“ exemplarisch die Transformation paganer Literatur in einen christlichen Verwendungszusammenhang.
Die vorhergehenden Bände der Reihe „Kostbarkeiten der Stadtbibliothek Trier“ zum „Codex Egberti“ (StB Hs 24) und zum „Ada-Evangeliar“ (StB Trier, Hs 22) sind ebenfalls erhältlich. Außerdem sind weitere Bände zur Gutenbergbibel und zur „Trierer Apokalypse“ sind in Planung.
100 Seiten, Broschüre mit farbigen Abbildungen
14,8 x 21 cm
ISBN 978-3-7902-0512-1