Frühe Literatur des Volkes
Das Anwachsen volkssprachlicher Literatur im Hohen Mittelalter führte zu einem verstärkten Besitz von Büchern auf Seiten der Laien. In ihren Kreisen wuchsen dem Buch neuartige, bislang nicht gekannte Aufgabenfelder zu. Die beiden hier untersuchten Werke haben gemeinsam, dass sie in Extremsituationen des menschlichen Lebens Verwendung fanden. Denn sie behandeln die Geburt und den Tod. In dieser Tradition steht somit ein Buch am Anfang und am Ende des Lebens, indem es sich mit diesen Themen befasst. Ihre Funktion war es, der Gebärenden und dem Sterbenden auf eine nicht-liturgische Weise Beistand zu leisten. Außerdem sollten sie existentiellen Zuspruch zu spenden. Somit bilden beide Werke frühe Beispiele für die Verankerung der volkssprachlichen Literatur und des Mediums Buch in einem nicht-kirchlichen, laikalen Umfeld.
80 Seiten, Broschur mit Rückendrahtheftung
14,8 x 21 cm
ISBN 978-3-7902-0198-7