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Pilgerwanderungen in Deutschland: Geschichte, Gründe fürs Pilgern und die schönsten Pilgerwege

Damals wie heute gilt: Das Pilgern hilft dabei, eine nähere Verbindung zu sich selbst, seiner Umwelt und Gott zu schaffen. Doch was hat es mit dieser Pilgertradition auf sich und wo finde ich heute noch Pilgerwege? Der Paulinus klärt euch auf und gibt Tipps zu den schönsten Pilgerrouten Deutschlands.

Ob aus religiösen oder spirituellen Gründen, aus Naturliebe oder als Flucht aus der eigenen Komfortzone – das Pilgern erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Dabei handelt es sich längst nicht mehr um eine Wanderung auf den Spuren Heiliger, wenngleich auch heute meist heilige Stätten und Wallfahrtsorte das Ziel der Reise sind. Vielmehr ist das Pilgern im 21. Jahrhundert eine Reise zu sich selbst und zur eigenen Spiritualität. Die Selbsterfahrung steht somit im Mittelpunkt moderner Pilgerreisen, die abseits des klassischen Wanderns weitere Fortbewegungsmittel wie Fahrräder, Motorräder oder Busreisen kennt. Letztere Optionen haben aber nur noch wenig mit der Geschichte des Pilgerns zu tun.

Die Geschichte des Pilgerns: Wie entstanden Pilgerwanderungen?

Ganz gleich ob Christentum, Islam, Judentum, Hinduismus oder Buddhismus – Pilgerwanderungen haben eine jahrtausendealte Tradition. Schon in der griechischen Antike pilgerten die Menschen zu Orten wie dem Tempel der Artemis oder dem Orakel von Delphi. Wenig überraschend blicken auch alle großen Weltreligionen auf eine lange Pilgertradition und eigene Pilgerstätten wie Mekka oder Jerusalem zurück. Entsprechend gibt es keinen einheitlichen Ursprung des Pilgerns.

Der Ursprung des Pilgerns im Christentum

Als einer der ersten Pilger der drei monotheistischen Religionen Christentum, Judentum und Islam gilt Abraham, der sich auf den Weg nach Kanaan machte. Weitere Beschreibungen von „Wallfahrten“ finden sich im Alten Testament in den Büchern Mose und in den sogenannten Wallfahrtspsalmen. Auch wenn die tatsächlichen Ursprünge christlicher Pilgerwanderungen im Argen bleiben, breitete sich das Pilgerwandern mit dem Christentum aus. So etablierte sich die Tradition, in Fernwanderungen die Verbindung zu Gott zu suchen und diesen um Heilung oder Buße zu bitten, Dank zu sagen oder ein Gelübde zu erfüllen. So begannen die Gläubigen früh, ins Heilige Land, aber auch nach Rom und seinen Heiligen Stätten zu pilgern.

Die Pilgertradition im Mittelalter

Neben den bekannten Pilgerstätten wurden ab dem 9. Jahrhundert auch das spanische Santiago de Compostela immer beliebter. Dort soll der Apostel Jakobus begraben liegen, was diesem Pilgerweg seinen Namen Jakobsweg verlieh. Generell erlebte das Pilgern im Mittelalter einen regelrechten Boom. Es entwickelte sich sogar der Beruf des Pilgerns. Diese Berufspilger konnten angeheuert werden, um als Stellvertreter die damals beschwerliche Reise auf sich zu nehmen. Besonders kurios: Im Spätmittelalter war das Pilgern zwischenzeitlich sogar im Strafenkatalog der Gerichte verankert. Das Pilgern konnte damit vor ausgesprochenen Strafen bewahren und galt als Buße für die begangenen Taten.

Pilgern in der Reformations- und Neuzeit

Stieg die Beliebtheit und die Zahl der Pilger im Mittelalter immer weiter an, nahm die Tradition des religiösen Wanderns in der Reformationszeit stark ab. Davon kann heute keine Rede mehr sein, sind Pilgerwanderungen und Wallfahrten nach Lourdes und zu anderen Stätten doch seit geraumer Zeit wieder im Aufschwung. Großen Anteil daran hat der Jakobsweg, der dank seines Herbergen-Netzes jährlich von abertausenden Pilgern bewandert wird.

Warum pilgern Menschen?

Wie ein Blick auf die Geschichte zeigt, lag der Fokus in den Frühphasen des Pilgerns stets auf der Religion. Die Verbindung zu Gott und die spirituelle „Erleuchtung“ standen im Mittelpunkt einer Pilgerreise. Auch wenn das Pilgern auch heute noch ein spiritueller Weg zu sich selbst ist, geht es oberflächlich meist darum, den Alltag hinter sich zu lassen und in eine andere Welt einzutauchen. Statt des Bußetuns ist das Pilgern zu einer kulturellen Erfahrung geworden – bereits 1987 wurde der Jakobsweg vom Europarat zur europäischen Kulturroute ernannt. Ebenso steht bei Pilgerwegen das Naturerlebnis im Vordergrund. Diese landschaftlichen Reize lassen sich dank eines weit verzweigten Wegenetzes hervorragend mit kulturellen Veranstaltungen verbinden. Pilgerwege und Pilgerwanderungen bieten dadurch die Möglichkeit, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen.

Der Jakobsweg – warum in die Ferne schweifen?

Seit dem Mittelalter zählt der Weg zum Grab des Heiligen Jakob zu den beliebtesten Pilgerwegen der Welt. Was viele nicht wissen: Es führen zahlreiche Wege nach Santiago de Compostela und diese beginnen meist schon vor der eigenen Haustür. Tatsächlich ist das europäische Jakobswegenetz so verzweigt, dass Pilger schnell einen größeren Jakobsweg-Abschnitt erreichen, die allesamt durch ein gelb-blaues Muschelsymbol gekennzeichnet sind. Diese Reise aus Deutschland nehmen jedoch nur die wenigsten auf sich. Stattdessen führen die bekanntesten Abschnitte von Frankreich (Camino Francés), Portugal (Carminho Portugues) oder innerhalb Spaniens (Camino del Norte, Camino Primitivo, Via de la Plata) zur heiligen Stätte.

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Die schönsten Jakobswege in Deutschland

Für eine Pilgerwanderung muss niemand in die Ferne schweifen, denn innerhalb Deutschlands warten über 30 Jakobswege, die mit landschaftlicher Vielfalt begeistern.

Via Baltica Dieser Jakobsweg beginnt im Nord-Osten Deutschlands und durchquert auf einer Länge von 600 Kilometern die norddeutschen Bundesländern bis nach Osnabrück. Die Via Baltica ist damit der längste Jakobsweg Deutschlands und insbesondere in den ersten Etappen, wo die Pilgerroute parallel zur Küste verläuft, ein Erlebnis.

Beuroner Jakobsweg Als einer der schönsten Jakobswege Deutschlands gilt der Beuroner Jakobsweg, der in vier Etappen vom Kloster Beuron im Donautal zum Bodensee führt. Mit einer Gesamtlänge von rund 75 Kilometer lässt sich der Weg auch schneller gehen. Dies ist jedoch nur bedingt zu empfehlen, da der Weg die Pilger durch herrliche Natur und vorbei an historischen Sehenswürdigkeiten führt, die entdeckt werden wollen.

Jacobusweg Lüneburger Heide Der Jacobusweg Lüneburger Heide steht dem Beuroner Jakobsweg in Nichts nach und führt von Hamburg über Soltau nach Celle. Mit einer Gesamtlänge von rund 382 Kilometern durchquert die Pilgerroute dabei die Lüneburger Heide. Ein Weg, der sich vor allem zur Zeit der Heideblüte von seiner besten Seite zeigt.

Mosel Camino Direkt vor den Toren der ältesten Stadt Deutschlands endet der sogenannte Mosel Camino, der auf rund 160 Kilometern zwischen Koblenz und Trier verläuft. Vorbei am Schloss Stolzenfeld, der Burg Thurant und Burg Eltz sowie durch malerische Weindörfer – der Mosel Camino verlangt zwar Kondition, begeistert aber mit Abwechslung und zahlreichen Panoramablicken.

Weitere Jakobswege finden Sie in unserer Publikation Wege der Jakobspilger – Band 2.

Deutsche Pilgerwege abseits des Jakobswegs

Neben dem Jakobsweg warten dutzende andere Pilgerwege darauf, entdeckt zu werden.

Lutherweg Der Lutherweg folgt den Spuren Luthers, der diese Strecke auf seinem Weg zur Wartburg in Eisenach gegangen sein soll. 2023 wurde der Lutherweg nochmals erweitert und führt nun vom rheinland-pfälzischen Worms durch Hessen, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Auch in Bayern befindet sich ein in sich geschlossener Lutherweg.

Bonifatius-Route 2004 geöffnet, folgt dieser Dom-zu-Dom-Pilgerweg dem Trauerzug, der im Jahr 754 den Leichnam Bonifatius von Mainz nach Fulda brachte. Die 182 Kilometer lange Strecke führt durch Weinanbaugebiete, Felder, Wälder und vorbei an Fachwerkbauten.

Hermannsweg Markiert durch ein weißes „H“ auf schwarzem Grund, ist der Pilgerweg nach Hermann dem Cherusker benannt, einer Gestalt, die an den Cheruskerfürsten Arminius angelehnt ist, der einst die Römer in der Varusschlacht schlug. Mit rund 163 Kilometern Länge verläuft der Hermannsweg über den Kamm des Teutoburger Waldes und durch zwei Naturparks, ehe er sein Ziel Horn-Bad Meinberg erreicht. Mit insgesamt 3.228 Metern Steigung und atemberaubenden Weitblicken ist dieser Pilgerweg einer der schönsten Höhenwege Deutschlands.

Lange Tradition, spirituelle Erfahrung, die Suche nach Gottes Nähe – damals wie heute ist das Pilgern ein Bestandteil des Christentums und des religiösen Brauchtums. Die Paulinus Verlag GmbH wünscht Ihnen ein ganz besonderes Erlebnis auf deutschen und internationalen Pilgerwegen.

Sie planen Ihre Pilgerreise noch? Unsere Bücher der „unterwegs“-Kategorie helfen Ihnen dabei, die nötige Inspiration zu finden.